Workshops

Workshop 1: Interkommunale Zusammenarbeit unter Beteiligung Privater – wie geht das?

Die interkommunale Zusammenarbeit wird seit der letzten Vergaberechtsreform verstärkt praktiziert. Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung wird beleuchtet, in welchem Umfang Private beteiligt werden können. Die Rechtsanwältinnen Diercks-Oppler und Wurster geben einen Überblick über die relevante Rechtsprechung, vergaberechtliche Anforderungen und kommunalrechtliche Vorgaben für Hamburg und angrenzende Bundesländer. Sie weisen auf Fallstricke bei der Vertragsgestaltung hin und bieten in einem Workshop praktische Anregungen für die interkommunale Zusammenarbeit.

Ausgestaltet von:

  • Rechtsanwältin Diercks-Oppler, Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht Fachanwältin für Verwaltungsrecht, Kanzlei OPPLER BÜCHNER
  • Rechtsanwältin Elena Wurster, Fachanwältin für Vergaberecht, Kanzlei OPPLER BÜCHNER

Workshop 2: Serielles Bauen: Eine Herausforderung für das (deutsche) Vergaberecht?

Serielles Bauen bietet klare Vorteile: kürzere Projektlaufzeiten, Kosteneffizienz, höhere Qualität durch präzise Fertigung und großes Potenzial für nachhaltiges Bauen. Öffentliche Auftraggeber müssen dabei jedoch die vergaberechtlichen Vorgaben, wie die Losaufteilung nach § 97 Abs. 4 GWB, beachten und wettbewerbliche Aspekte berücksichtigen. Der gesamte Bauprozess, inklusive der Planungsphase, sollte dabei im Blick behalten werden. Dieser Workshop zeigt, wie serielle Bauleistungen rechtssicher beschafft und die Abwägung zwischen konventioneller und serieller Bauweise optimal dokumentiert werden kann.

Ausgestaltet von:

  • N.N, Kanzlei GÖRG

Workshop 3: Open-house-Modell in der Anwendung: Erfolgsmodell des digitalen „Sprachmittlerpools“ von F&W

Das Open-house-Modell wird oft diskutiert, aber selten erfolgreich umgesetzt. Ein Beispiel aus den Jahren 2023/2024 zeigt jedoch, dass es funktionieren kann: Die F&W Fördern & Wohnen AöR, ein Unternehmen der Stadt Hamburg, hat ein solches Verfahren für Übersetzungsleistungen eingeführt. Durch einen digitalen Sprachmittlerpool können bedarfsgerecht und automatisiert Übersetzer für Geflüchtete vermittelt werden, ohne dass F&W in die Auswahl eingreift. Der Workshop wird dieses erfolgreiche Beispiel vorstellen und zeigen, wann und wie ein Open-house-Verfahren sinnvoll und rechtssicher umsetzbar ist.

Ausgestaltet von:

  • Marc Philip Greitens, B.A., LL.B., Rechtsanwalt, Senior Associate, Kanzlei HEUKING
  • Rahul Sokija, Projektbüro, F&W Fördern & Wohnen AöR
  • Christopher Sommer, Teamleitung SMP, F&W Fördern & Wohnen AöR (angefragt)

Workshop 4: Auftragsvergabe an Start-Ups – Aktuelle Trends und Strategien

Start-ups sind wichtige Partner des öffentlichen Sektors, da sie innovative Technologien und Lösungen einbringen, die zur Modernisierung und Effizienzsteigerung öffentlicher Dienstleistungen beitragen. Um das Potenzial von Start-ups besser zu nutzen, setzt die Wirtschaftspolitik zunehmend auf das Vergaberecht. In Hamburg ermöglicht eine Experimentierklausel die Direktvergabe von Aufträgen bis zu 100.000 Euro, wenn neue Technologien oder die Digitalisierung der Verwaltung im Fokus stehen. Auch Baden-Württemberg fördert durch ein Pilotprojekt innovationsfreundliche Vergaben an Start-ups. Diese Ansätze spiegeln einen Trend wider, der durch die „Wachstumsinitiative“ der Bundesregierung unterstützt wird. Ziel ist es, Bürokratie abzubauen und das Vergaberecht speziell für Start-ups zu vereinfachen. Ein Reformpaket soll die Auftragsgrenzen für innovative Leistungen von Start-ups erhöhen. Diese Entwicklungen werden im Rahmen des Workshops vertieft behandelt.

Ausgestaltet von:

  • Michael Kleiber, Rechtsanwalt, Assoziierter Partner und Fachanwalt für Vergaberecht, Kanzlei Graf von Westphalen
  • Katja Henckel, Rechtsanwältin, Kanzlei Graf von Westphalen

Workshop 5: Mehr Nachhaltigkeit im Einkauf – Vom Umweltleitfaden zum Nachhaltigkeitsleitfaden

Der 2016 eingeführte Umweltleitfaden, zuletzt 2019 aktualisiert, unterstützte Einkäufer in der umweltverträglichen Beschaffung. Nun wurde er zu einem umfassenden Nachhaltigkeitsleitfaden weiterentwickelt, der neben ökologischen und ökonomischen Aspekten auch soziale Nachhaltigkeitskriterien integriert. Gleichzeitig wurde ein Nachhaltigkeitsmonitoring für den Einkauf gestartet, das die Messbarkeit und Nachweisbarkeit nachhaltiger Beschaffung ermöglicht. Im Workshop werden die Methodik und Ergebnisse der Stakeholder-Beteiligung, die Inhalte des neuen Leitfadens anhand konkreter Beispiele sowie das Konzept für das nachhaltige Beschaffungsmonitoring vorgestellt. Die Teilnehmenden sind eingeladen, eigene Erfahrungen einzubringen und Fragen zu stellen, um einen lebendigen Austausch zu Erfolgsbeispielen und Herausforderungen zu fördern.

Ausgestaltet von:

  • Mascha Gieseke-Menny, Referentin für Nachhaltigkeit im öffentlichen Einkauf, Finanzbehörde, Freie und Hansestadt Hamburg
  • Miriam Scherger, Referentin im Projekt Nachhaltigkeitsleitfaden, Finanzbehörde, Freie und Hansestadt Hamburg
  • Friederike Mieß, Referentin für nachhaltige Beschaffung, Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Freie und Hansestadt Hamburg

Workshop 6: Vergabe von Rettungsdienstleistungen

Im Mittelpunkt dieses Workshop zur Vergabe von Rettungsdienstleistungen stehen die unterschiedlichen Vergabemodelle (Submission vs. Konzession) unter Berücksichtigung regionaler rechtlicher Regelungen (Hamburg, SH, MV, NDS). Weitere Themen sind die Reichweite der Bereichsausnahme nach § 107 Abs. 1 Nr. 4 GWB, Losaufteilung, Wirtschaftlichkeitsmaßstäbe sowie rechtliche Fallstricke in den Verträgen. Aktuelle Rechtsprechung und spezifische Herausforderungen im Rettungsdienstbereich werden ebenfalls beleuchtet.

Ausgestaltet von:

  • Jan Bernd Seeger, Fachanwalt für Vergaberecht, Partner, Kanzlei LUTZ ABEL

Workshop 7: Der Grundsatz der losweisen Vergabe

Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge müssen gemäß § 97 Abs. 4 GWB mittelständische Interessen berücksichtigt und Aufträge in Teillose oder Fachlose aufgeteilt werden, um kleinen Unternehmen die Teilnahme zu ermöglichen. Eine Gesamtvergabe ist nur bei wirtschaftlichen oder technischen Gründen erlaubt. Der Workshop gibt einen Überblick über die Regelungen zur Losvergabe, erläutert Fach- und Teillose und zeigt anhand von Praxisbeispielen, wann eine Abweichung zulässig ist. Abschließend werden die Rechtsfolgen bei Verstößen gegen die Losvergabe besprochen.

Ausgestaltet von:

  • Jan Christian Eggers, LL.M., Rechtsanwalt, Kanzlei Esche Schümann Commichau
  • Linda Siegert, Rechtsanwältin, Kanzlei Esche Schümann Commichau

Workshop 8: Öffentlicher Einkauf im Spannungsfeld – Welche Fähigkeiten braucht es im heutigen Marktumfeld?

Die Praxis und Studienlage zeigen, dass die öffentliche Auftragsvergabe zunehmend komplexer wird. Vergabestellen müssen eine Vielzahl von Beschaffungsgegenständen in einem komplexeren Marktumfeld einkaufen, was neue Fähigkeiten in strategischer Beschaffungsplanung und kaufmännischem Denken erfordert. Der Zentrale Einkauf der Stadtreinigung Hamburg AöR arbeitet genau in diesem Spannungsfeld und berichtet aus der Praxis über die strategische Aufstellung des Einkaufs und die Marktansprache. HAYS stellt die Bieterperspektive dar und diskutiert Best Practices, um den Teilnehmenden ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse der Auftragnehmer zu vermitteln.

Ausgestaltet von:

  • Sina Stolten, Abschnittsleitung Einkauf und stellvertretende Abteilungsleitung Zentraler Einkauf, Stadtreinigung Hamburg AöR
  • Anna-Lena Hansen, Key Account Managerin Public Procurement, Hays Professional Solutions GmbH
  • Nikolas Balhorn, Senior Consultant Public Services, Hays AG

Workshop 9: Konzessionen oder Pachtvertrag?

Bei einer Konzession beschafft ein öffentlicher Auftraggeber etwas, ohne dafür Geld auszugeben. Die Rechtsanwältin Diercks-Oppler erklärt, welche Arten der Konzessionen es gibt und betrachtet die Rechtslage unterhalb der Schwellenwerte in Hamburg und den angrenzenden Bundesländern. Anhand von praktischen Beispielen erläutert Rechtsanwältin Diercks-Oppler aus den Bereichen Wochen- und Weihnachtsmärkte, Immobilien, Weide- und Strandflächen usw., wann eine vergaberechtsfreie Miete oder Pacht und wann eine vergabepflichtige Konzession vorliegt. Am Ende des Workshops wissen Sie, worauf Sie bei der Vertragsgestaltung achten müssen und wann das Vergaberecht greift.

Ausgestaltet von:

    • Rechtsanwältin Diercks-Oppler, Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht Fachanwältin für Verwaltungsrecht, Kanzlei OPPLER BÜCHNER

Workshop 10: Chat GPT, einmal ausschreiben bitte! – KI-Einsatz im Beschaffungsalltag

Der Workshop soll Vergabestellen vermitteln, wie Künstliche Intelligenz (KI) die Beschaffungsprozesse optimieren und erleichtern kann. Es wird ein umfassender Überblick über die grundlegenden Begriffe und rechtlichen Rahmenbedingungen geboten sowie die Einsatzmöglichkeiten dargestellt anhand konkreter Praxisbeispiele aufgezeigt. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, live die Interaktion mit den Systemen mitzugestalten und zu verfolgen.

Ausgestaltet von:

  • Alexander Dörr, Fachanwalt für Vergaberecht und Partner, Kanzlei MENOLD BEZLER
  • Melanie Hantschel, Fachanwältin für Vergaberecht, Kanzlei MENOLD BEZLER.

Workshop 11: Best Practice-Beispiele aus der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und externer Expertise

Großprojekte bringen oft erhebliche Herausforderungen für die öffentliche Hand mit sich: knappe Budgets, enge Zeitpläne und mangelnde personelle Ressourcen führen häufig zu Kostensteigerungen, Verzögerungen und Qualitätsproblemen. Dieser Workshop vermittelt praxisnahes Wissen zum professionellen Management von Großprojekten. Er zeigt auf, wie partnerschaftliche Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern zum Erfolg führen kann und wann der Einsatz externer Vergabemanager sinnvoll ist. Ziel ist es, die Teilnehmenden für die effiziente Umsetzung von Großprojekten in der öffentlichen Verwaltung zu befähigen.

Ausgestaltet von:

  • N.N, Kanzlei GÖRG

Workshop 12: Green Transition – Staatliche Förderung und vergaberechtliche Implikationen

Am 27. Mai 2024 wurde die neue Ökodesign-Verordnung vom Rat der EU verabschiedet, die neue Anforderungen an nachhaltige Produkte festlegt und Anreize für umweltfreundliche Beschaffung in der öffentlichen Vergabe schafft. Öffentliche Auftraggeber können Nachhaltigkeit in Ausschreibungen sowohl in der Leistungsbeschreibung als auch in den Eignungs- und Wertungskriterien berücksichtigen. Dieser Workshop zeigt, wie Nachhaltigkeitsaspekte vergaberechtssicher umgesetzt und staatliche Förderungen genutzt werden können. Teilnehmende erhalten praktische Hilfen, um typische rechtliche Bedenken und die Sorge vor fehlenden oder teuren Angeboten auszuräumen.

Ausgestaltet von:

  • Fabian Budde, Fachanwalt für Vergaberecht, Kanzlei HEUKING
  • Nils Leonhard, Rechtsanwalt, Kanzlei HEUKING

Workshop 13: IPA – Define & Deliver – TU: Passt die schöne neue Bauwelt in unsere vergaberechtlichen Zwänge?

Die Integrierte Projektabwicklung (IPA) etabliert sich zunehmend im Hoch- und Anlagenbau und eignet sich auch für mittelgroße Projekte. Sie verspricht, den Investitionsstau im öffentlichen Bauwesen zu lösen. Totalunternehmerprojekte sind bereits Teil intelligenter Beschaffung, aber wie fügt sich das in das vergaberechtliche Umfeld der mittelstandsfreundlichen Losvergabe und offenen Verfahren? Der Workshop zeigt praxisnah die vergaberechtlichen Anforderungen alternativer Projektabwicklungsformen auf. Über Mentimeter werden die Teilnehmer aktiv eingebunden und erhalten Orientierung in den rechtlichen Spielräumen.

Ausgestaltet von:

  • Mathias Finke, Rechtsanwalt, Partner, Kanzlei Kapellmann
  • Hauke Schüler, Rechtsanwalt, Partner, Kanzlei Kapellmann

Workshop 14: Klassische und innovative Vergabemodelle – geeignete Vergabestrategien

Bei Bauvorhaben lassen die Sicherheitsbedürfnisse der Bauherren Projekte häufig scheitern. Zumindest erfordert der Wunsch nach einer Baupreis- oder Risiko-Absicherung schwierige Entscheidungen. Wie ein Projekt in dieser Hinsicht optimal abgewickelt werden kann, darüber entscheidet auch das richtige Vergabemodell. Der Workshop gibt einen Überblick über die für Bau-herren geeignete Vergabestrategien und -modelle mit Risikoanalyse Stärken und Schwächen und vergaberechtlichen Voraussetzungen.

Ausgestaltet von:

  • Bastian Haverland, Rechtsanwalt und Partner, Kanzlei LEINEMANN
  • Andreas Rosenauer, Rechtsanwalt, Kanzlei LEINEMANN

Workshop 15: Praxisnahe Markterkundung: Der Schlüssel zum erfolgreichen Vergabeverfahren

Die Markterkundung legt den Grundstein für eine erfolgreiche Vergabe, da sie es ermöglicht, wichtige Vergabepunkte bereits vor dem Verfahren mit dem Markt abzugleichen. Sie ist der erste Schritt zur Informationssammlung für die Beschaffung. In der Praxis haben öffentliche Auftraggeber jedoch häufig Schwierigkeiten mit der Markterkundung, was auf Verbesserungsbedarf hinweist. Ein fundiertes Markterkundungsverfahren erleichtert das eigentliche Vergabeverfahren erheblich. Der Workshop besteht aus einem Einführungsteil mit einem Impulsvortrag zur Markterkundung und einem praktischen, interaktiven Teil, der die Teilnehmenden einbezieht. Ziel ist es, den Teilnehmenden Werkzeuge an die Hand zu geben, um Herausforderungen bei der Markterkundung zu überwinden. Außerdem erhalten sie ein Handout, das Einblicke in unsere Markterkundungspraxis bietet.

Ausgestaltet von:

  • Alea Müller, Strategisches Vergabemanagement, Dataport
  • Jana Jakob, Strategisches Vergabemanagement, Dataport
  • Swantje-Ebba Erten, Strategisches Vergabemanagement, Dataport

Workshop 16: Klimafreundliche Beschaffung – welcher ist der beste Weg zu mehr Klimaschutz in der Beschaffung

In diesem Workshop der Stadtreinigung Hamburg AöR zum Thema „Klimafreundliche Beschaffung“ wird der Fokus darauf liegen, wie öffentliche Auftraggeber durch die Auswahl nachhaltiger Lieferanten und die Vermeidung von Greenwashing zum Klimaschutz beitragen können. In Gruppenarbeiten sollen die Teilnehmenden praxisnahe Lösungen erarbeiten, um klimaneutrale Beschaffungsstrategien erfolgreich in Geschäftsprozesse zu integrieren und Mitarbeitende dafür zu sensibilisieren. Ziel des Workshops ist es, Best Practices zu entwickeln, die nachhaltige Beschaffung langfristig und wirksam in der Praxis umsetzen.

Ausgestaltet von:

  • Gesa Johanna Krohn, Abteilungsleiterin Zentraler Einkauf, Stadtreinigung Hamburg AöR
  • Julia Röder, Referentin für nachhaltige Beschaffung, Stadtreinigung Hamburg AöR